Galapagos 2009

Galapagos 2009 – von Renate Falk

Galapagos – immer noch ein Traum, den sich einige ESG-Taucher in den Sommerferien erfüllt haben:

Obwohl der Archipel direkt am Äquator liegt, sorgen kalte, von der Antarktis kommende Meeresströmungen dafür, dass an den südlichen Inseln nicht nur kühle Wassertemperaturen anzureffen sind, sondern auch eine ganze Reihe von Vögeln und Seetieren, die man hier nicht erwartet hätte. Vor allem die kleinen Humboldt-Pinguine konnten dabei begeistern und die immer neugierigen und zum Spielen aufgelegten Seelöwen.

Stützpunkt zum Eintauchen nach der langen Anreise über Quito und Guyaquil war zunächst die Insel Santa Cruz, von wo aus kleinere Felsenformationen oder Inselchen vor der Küste mit dem Schnellboot angesteuert wurden. Kühles Wasser und teilweise starke Strömungen dort stellen zwar hohe Anforderungen an die Taucher, sind aber der Grund dafür, dass sich oft riesige Schwärme von Friedfischen bilden, in die hinein Haie und Seelöwen um die Wette jagen. Am Gordon’s Rock, einem zum Teil im Meer versunkenen Vulkankegel, tummelten sich im Kraterkessel nicht nur ganze Gruppen von Meeresschildkröten oder Schulen von eleganten Adlerrochen, sondern zahlreiche Hammerhaie und Delfine kamen durch die Strömungskanäle herangeschossen um genauso schnell wieder zu verschwinden. Neben den täglichen Tauchgängen wurden Landexkursionen angeboten in die zahlreichen Schutzgebiete und zur Forschungsstation der Charles Darwin Foundation. Dabei waren alle Teilnehmer immer wieder berührt von der ungewohnten Zutraulichkeit der Land- und Meeresechsen, der unzähligen Meeresvögel und und nicht zuletzt der Seelöwen, die sich überall in der Sonne aalten.

Höhepunkt der Reise war eine einwöchige Bootssafari zu den beiden Inseln Wolf und Darwin, zwei Bergspitzen, die im Norden des Archipels aus mehreren tausend Metern Meerestiefe an die Oberfläche ragen und nur von wenigen Booten angefahren werden dürfen. Die hohen Wellen und die starken, häufig wechselnden Strömungen fordern den Tauchern alles Können ab, entschädigen dafür aber mit großen Schulen von Adlerrochen, Hammer- und Galapagos-Haien, Thunfisch-, Makrelen- und Tümmlerschwärmen. Die Tauchgänge bei Darwin, direkt vor dem Plateau mit dem berühmten Felsentor, brachten regelmäßig Begegnungen mit Walhaien, den größten Fischen der Weltmeere, die trotz ihrer Größe von etwa 10 Metern ganz friedlich ihre Bahnen zogen.

Leider ist dieses Paradies nicht nur durch Piratenfischerei und Umweltbelastungen bedroht, sondern steigende Wassertemperaturen im Süden kündigen nach Meinung der Wissenschaftler der Charles Darwin Foundation ein neues El Niño-Phänomen und damit eine neuerliche Ökokatastrophe wie vor 10 Jahren an.