Mykonos 2003

Mykonos / Griechenland (2003) – von Michael Seiberlich

– Ein Bericht über Tauchen mit Rebreather –

Mykonos / Kalafati vom 23.-30. Juni 2003.

Ab 23. Juni endlich wieder Urlaub mit Tauchen und Erholen und sonst nichts.

Schon morgens auf der Fahrt zum Flughafen war klar, es wird ein herrlicher Urlaub. Die Leute am Flughafen, die wir zum ersten mal trafen, waren alle einfach klasse drauf. Es versprach nur gut zu werden. Das Einchecken am Flughafen war problemlos. Lediglich die Lampen, mit ausgebautem Brenner und geöffnetem Akktuteil mußten wir vorzeigen.

In Mykonos wurden wir von der Sonne begrüßt. Das Wetter versprach sehr viel Sonne und Wärme.

Willy, von der ansässigen Tauchbasis, musste leider noch vergeblich auf zwei weitere Tauchgäste warten. In dieser Zeit beobachteten wir das Leben. Mitten auf der Straße wurde das Getriebe oder die Antriebsachse eines Autos repariert. Das auf die Straße gelaufene öl wurde mit Sägespähnen gebunden, um „keine“ Umweltschäden zu hinterlassen. Mehr dazu in der Bildergallerie.

Nach einer nicht zu langen Fahrt im Bus der Tauchbasis waren wir eigentlich recht zügig im Hotel. Wir konnten es kaum erwarten ins Wasser zu kommen. Die Tauchausrüstungen sollten endlich im Meer ausprobiert werden. Wir sind: Jörg Hirth und Michael Seiberlich! Erst vor ein paar Monaten absolvierten wir einen Nitrox- und Rebreather-Kurs in der Tauchschule Triton, Karlsruhe. Dabei infizierten wir uns regelrecht mit dem Virus Rebreather.

Das Tauchen mit den eigenen Rebreathern stand für uns damit an erster Stelle.

Der Weg zum Strand war lang und steil, musste aber nur einmal mit voller Ausrüstung gegangen werden. Nach jedem Tauchgang konnten die Flaschen direkt am Strand in der Füllstation der Tauchbasis gefüllt werden. Das nötige Blei wird ebenfalls dort deponiert. Die Geräte wurden oben an der Basis mit den dafür vorgesehenen Wannen in kürzester Zeit gereiningt und anschließend im kühlen Schatten getrocknet. Mehr dazu in der Bildergallerie.

Mit dem fachmänischem Rat von Norbert und Andrea, war schnell die richtige Bleimenge gefunden und am Gerät verteilt. Schon der erste Gewöhnungstauchgang am Nachmittag zeigte ein wunderschönes Tauchgebiet. Das Wasser war angenehm temperiert, die Sicht um die 30 bis 40 Meter.

Das Tauchboot, die Ariele, war recht klein aber für die Anzahl an Tauchern ausreichend dimensioniert. Der Bootsführer Waldmar und die Crew (Tauchführer), waren ein eingespieltes Team. Das Boot wurde ohne große Worte an die Anker gelegt. Das anschließende Breefing vor dem Tauchgang war oblegatorisch. Mit Breefings dieser Art konnte ich persönlich wenig anfangen, da mir das Tauchgebiet wenig vertraut war. Mit Norbert und Andrea hatten wir aber zwei sehr erfahrene Taucher an unserer Seite. Auf sie konnten wir uns immer verlassen. Wir erlebten mit den beiden ein sehr entspannendes tauchen. Wir entdeckten auf einmal Dinge die man sonst nie zu Gesicht bekamen.

Alleine schon das Tauchem mit den Dräger Dolphins, SCR (halb geschlossene Kreislaufgeräte) war ein Vergnügen. Die Fische waren lange nicht so scheu wie bei einem offenen System. Selbst konnten wir kaum Geräusche vernehmen. Aber die großen Vorteile wurden uns erst so richtig in 35 Metern Tiefe bewußt. Da Luftverbrauch bei diesen Geräten nicht von der Tiefe abhängig ist, sondern nur von der Wahl der Konstantdosierung, nahm der Flaschendruck nur gleichmäßig ab. Und je tiefer mit diesen Geräten getaucht wird, desto weniger Luft (Nitrox) gibt das Überdruckventil ab. Deshalb konnten wir in aller Ruhe das Wrack Anna II betrachteten.

Das Austarieren mit diesen Geräten mussten wir ganz neu zu erlernen und es bedarf schon einiger Übung. Vor allem nachdem wir bisher gewohnt waren mit offenen Systemen zu tauchen. Im direkten Vergleich wurden uns die weiteren Vorteile dieser Geräte sehr schnell bewußt. Die Tauchzeiten waren meist über 90 Minuten, egal in welcher Tiefe wir uns aufhielten. Die Luft war immer leicht feucht und angewärmt. Bei langen Tauchgängen wurden wir deshalb weniger ausgekühlt.

Das größere Gewicht ist auf jeden Fall ein Nachteil. Mit dem Luftvolumen des Ein und des Ausatembeuteles, des Kalkbehälters und der Atemschläuche, muß ein gößeres Luftvolumen unter Wasser gebracht werden. Dies ist mit mehr Blei zu kompensieren. Gott sei Dank muss dies nur über Wasser geschleppt werden.

Der Stutzen meines Kalkbehälters wies bereits beim Auspacken des Tauchgepäcks leichte Beschädigungen auf. Mit Panzerklebeband konnte dies allerdings soweit in den Griff gebracht werden. In Folge dieser Beschädigung, wurde mein Einatembeutel in Mitleidenschaft gezogen und ein Tauchgang mußte nach 5 Minuten abgebrochen werden. Ein nicht korrekt aufgesteckter Ausatembeutel bei Jörg war der Grund für einen Abbruch bei ihm. Aber nur so sammelt man Erfahrungen über die Geräte.

Selbst beim Tauchgang in größere Tiefen an einem unbekannten Wrack war mit den Geräten ein wahres Vergnügen. In dieser Tiefe herrschte eine Stille, in der wir nur noch das Klicken der Richtungsventile hörten. Zur Begeisterung für die Technik, kam auch die Begeisterung für unbeschreiblich schöne Tier- und Pflanzenwelt um Mykonos. Damit Ihr einen Eindruck von Fauna und Flora in den Gewässern von Mykonos bekommt haben wir einige Bilder zusammengestellt: